Lange Zeit galt die Rückgabefrist bei Amazon als gefestigt: mindestens 30 Tage galt das Rückgaberecht für Produkte, die auf der Online-Plattform erworben werden. Das ändert sich jetzt. Aufgrund der gestiegenen Kosten und der aktuellen Inflationsproblematik hat der Onlineriese bereits zwei neue Maßnahmen vorgestellt, um Kosten einzusparen. Nachdem Amazon bereits KI-Technologien nutzt, um die Retouren von Modeartikeln zu minimieren, soll jetzt auch die Rückgabefrist für andere Warengruppen reduziert werden, um so Kosten einzusparen. Wir haben euch die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Nur noch 14 statt 30 Tage Rückgabefrist – Amazon passt sich an die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdauer beim Rückgaberecht in Deutschland an.
  • Die neue Rückgabefrist greift ab dem 25. April und gilt künftig für Elektronikartikel, Kameras, Bürobedarf und Videospiele.
  • Ausgenommen sind Amazon-Geräte und erneuerte Produkte.
  • Für die meisten sonstigen Warengruppen gilt weiterhin die 30-Tage-Rückgabefrist.

Die Ausgangslage

Verbraucher:innen schätzen besonders kostenlose Retouremöglichkeiten bei Anbieter:innen. Das schafft Vertrauen und bietet den Käufer:innen den Komfort, die Artikel zurückzusenden, wenn sie nicht damit zufrieden sind.

Doch Online-Händler:innen stehen vor einem Dilemma: denn jeder zurückgeschickte Artikel kostet die Anbieter:innen zwischen fünf und zehn Euro, wie aus einer Studie des Handelsforschungsinstituts EHI hervorgeht. Der größte Kostenpunkt liegt dabei in der Überprüfung der zurückgeschickten Artikel und der damit verbundenen Qualitätskontrolle. Dabei sind Rücksendungen von Elektronikartikeln für viele Online-Händler:innen besonders problematisch, da sie diese Waren anschließend nicht mehr als A-Waren weiterverkaufen dürfen.

Hinzu kommt, dass häufige Rücksendungen auch zulasten der Umwelt und des Klimas gehen. So beklagt das Umweltbundesamt negative Auswirkungen durch zusätzliche Transportwege und ggf. durch die zwangsmäßige Vernichtung von zurückgesendeter Ware, die nicht mehr zu gebrauchen ist.

Im Schnitt liegen die Retourenquoten in Deutschland zwischen sechs und zehn Prozent, bei Modeprodukten sogar bei 26 bis 50 Prozent. Eine Erlassung der Retourenkosten bieten insgesamt 14 Prozent aller Online-Händler:innen an.

Die Änderungen im Detail

Die neue Rückgabefrist von 14 Tagen soll ab dem 25. April greifen. Sie beginnt in jedem Fall immer mit dem Auslieferungsdatum des jeweiligen Produkts. Die betroffenen Warengruppen sind unter anderem Elektronik, Kamera, Bürobedarf sowie Videospiele. Ausgenommen von der neuen Regelung sind allerdings Amazon-Geräte und erneuerte Produkte sowie alle anderen Warengruppen. Dort gilt weiterhin wie gewohnt die 30-Tage-Rückgabefrist.

Das Rückgaberecht und Rückgabedatum soll dabei unter jedem Produktpreis deutlich hervorgehoben und gekennzeichnet werden, damit es nicht zu Missverständnissen bzgl. der Frist kommt.

Online-Händler:innen atmen auf

Mit der Anpassung Amazons an die gesetzliche Mindestdauer beim Rückgaberecht in Deutschland bietet der Onlineriese jetzt aber auch etwas Freiraum für die Verkäufer:innen auf der Plattform: So soll es Online-Händler:innen, die Amazon als Marktplatz nutzen, jetzt freistehen eigene Rücksendefristen anzubieten. Diese dürfen die gesetzliche Mindestfrist von 14 Tagen nicht unterschreiten, können aber nach oben nach Belieben angepasst werden. Damit löst Amazon einen wichtigen Streitpunkt, denn im Vorfeld waren alle Händler:innen dazu verpflichtet, eine 30-Tage lange Rückgabefrist anzubieten.

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