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Wer Kleidung gern online bestellt, kennt das Problem: Welche Größe ist die passende? Tatsächlich besteht im Online-Handel seit jeher immer noch das Problem, dass Passgrößen und Passformen je nach Artikel für alle Käufer:innen variieren. So bestellt man oft seine Standardgröße und dann fällt der eine oder andere Artikel doch wieder größer oder kleiner aus. Bisher gestaltet sich die E-Commerce-Branche in puncto Retouren aber sehr benutzer:innenfruendlich, denn: Mehr als 90 Prozent der Händler:innen in Deutschland bieten Retouren noch immer kostenfrei an. Im internationalen Vergleich ist das nicht selbstverständlich, die Rate in den Vereinigten Staaten liegt bei nur 56 Prozent, in China ist es sogar nur ein Viertel aller Händler:innen.

Mit gestiegenen Transportkosten und der aktuellen Inflationsproblematik stellt sich der Branche aber auch hierzulande die Frage, wie man Retouren am besten minimieren könnte, um so Kosten einzusparen. Amazon stellte in diesem Zusammenhang erst kürzlich sein Konzept für Retourenminimierung vor: Smarte Lösungen, die den Kund:innen bei der Auswahl der richtigen Passgröße helfen sollen und damit gleichzeitig die Einkaufserfahrung verbessern.

Amazon setzt dort an, wo es zählt

Einer der wichtigsten Aspekte im Online-Handel ist das Retourenmanagement im Bekleidungssegment. Denn hier entstehen für Anbieter:innen enorme Kosten, die weitestgehend von ihnen selbst getragen werden müssen. Amazon gilt hier als Vorreiter und hat in einem erst kürzlich veröffentlichten Blogpost erläutert, wie Künstliche Intelligenz dem Unternehmen dabei hilft, dessen Retourequoten nachhaltig zu senken. Doch das ist nicht das einzige Ziel: Durch die Reduzierung der Retouren und der damit einhergehenden Kostenersparnis soll die Technologie auch dazu beitragen, für mehr Zufriedenheit bei Sellern und Kund:innen zu sorgen und ein verbessertes Einkaufserlebnis zu bieten. Durch die Nutzung von insgesamt vier unterschiedlichen KI-Tools sammelt das System wichtige Daten und wertet sie in einer eigens angelegten Datenbank aus, um schlussendlich personalisierte Produkt- und Größenempfehlungen für alle Nutzer:innen anbieten zu können.

 „Deep Learning“

Alle genutzten Tools sollen kurz gesagt vorausgegangene Bewertungen und Empfehlungen über die Passform der Bekleidung vergleichbarer Kund:innen als Informationsquelle nutzen, um dann personalisierte Empfehlungen abgeben zu können. Die Grundlage für das KI-Programm besteht im Algorithmus. Mit „Deep Learning“ werden Größenverhältnisse zwischen Marken und ihren jeweiligen Größensystemen berücksichtigt und anhand der Produktbewertungen und Passformpräferenzen ausgewertet. Im Nachgang generiert der Algorithmus dann eine optimierte Größentabelle und Produktbeschreibung, die es Kund:innen einfacher macht, sich für die passende Größe zu entscheiden.

Large Language Models (LLM)

Die von der KI generierte Größentabelle speist sich hauptsächlich aus der Analyse von vorausgegangenen Größenempfehlungen der Kund:innen für das Produkt. Hier kommt dann das sogenannte Large Language Model Tool zu Gebrauch, das diese zusammengefassten Empfehlungen aus vorhandenen Datenbanken analysiert. Beispielsweise unterstützt das LLM-Tool dabei, auch herauszufinden, ob ein Produkt aus vorherigen Produktbewertungen als „dehnbar“ bezeichnet wird. Damit würde nämlich gegebenenfalls auch eine kleinere Größe ausreichen. Auch andersrum wäre es möglich: Das Tool filtert aus den Produktbewertungen heraus, dass das jeweilige Produkt oft klein ausfällt und empfiehlt Kund:innen daher, dieses Produkt eine Nummer größer zu ordern.

Fit Insights Tool

Bei diesem Tool werden die Retourengründe der Kund:innen analysiert. Das hilft Online-Händler:innen dabei herauszufinden, warum Produkt XY beispielsweise eine relativ hohe Rückgaberate aufweist. Außerdem werden aber auch Informationen zu den bevorzugten Größenangaben der Kund:innen festgehalten. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse nutzt das Tool im Nachgang dazu, verbesserte Produktbeschreibungen anzubieten. Der Algorithmus gruppiert hier anonym Kund:innen mit ähnlichen Größen- und Passformvorlieben und ordnet Einkaufsprofilen, die genau auf diese Beschreibung passen, ausgewählte Produkte mit entsprechender Passformbeschreibung zu. Das KI-Tool nutzt ausgewählte Produkteinkäufe anhand der gesammelten Daten zu Stil, bevorzugter Größenauswahl und Bewertung und spielt Kund:innen mit ähnlichen Vorlieben passende Produktempfehlungen aus. Als Begründung gibt Amazon an, dass Kund:innen eher dazu bereit sind, online einzukaufen, wenn Ihnen bestimmte Größen bereits empfohlen werden. Amazons Datenbanken speisen sich aus insgesamt 19 Ländern.

Fit Review Highlights

Das Tool Fit Review Highlights (FRH) präsentiert Kund:innen beim Online-Shopping eine Übersicht zu der eigenen Passform und Größe. Das Tool wertet hierfür nur Bewertungen von Online-Shoppern, basierend auf der eigenen Standard-Größe aus. Das bedeutet, wenn Kunde XY standardmäßig Größe M trägt, werden ihm oder ihr automatisch Bewertungen zu genau dieser Größe ausgespielt. Das Tool ermöglicht so eine personalisierte Größenberatung für alle Kund:innen. Zusätzlich nutzt der zugrunde liegende Algorithmus aber auch vorausschauende Technologie, die beispielsweise beim Kauf einer Hose für ein Kleinkind oder Baby ein paar Monate später automatisch größere Größen als Empfehlung ausspielt.

Künstliche Intelligenz in der Branche – Trend oder bereits Realität?

Erste Anzeichen für die Etablierung von KI-Tools haben sich bereits durch die Nutzung von Alexa, Google Assistant und Apples Siri abgezeichnet – auch SmartHome Funktionen der verschiedenen Anbieter:innen sind bereits voll etabliert. Doch spätestens mit ChatGPT von OpenAI sind KI-Tools in ihrem vollen Nutzungsumfang auch der breiten Masse zugänglich gemacht worden. Viele Unternehmen nutzen bereits Künstliche Intelligenz, um beispielsweise ihre Transportwege in der Logistik zu verbessern oder um Kund:innenrezensionen besser auswerten zu können – so auch Amazon. KI-Tools sind weder im Alltag noch in der Welt des Online-Handels eine Trenderscheinung – viel mehr sind sie bereits fester Bestandteil der E-Commerce-Branche.


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Buy now pay later, Gamification im Online-Handel, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und das Zukunftspotential von Live-Shopping – 2023 haben wir euch einige wichtige E-Commerce-Trends vorgestellt. Doch wie sieht es im Jahr 2024 aus? Welche Trends werden den Markt bestimmen? Genaue Vorhersagen für das neue Jahr zu treffen, ist zwar immer schwierig, da sich sowohl Technologien als auch Verbraucher:innengewohnheiten im E-Commerce schnell ändern können. Dennoch gibt es einige Trends, die den Online-Handel in den kommenden Jahren nachhaltig prägen werden. Wir haben für euch eine Übersicht zusammengestellt:


Trend 1: Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen

KI ist spätestens mit ChatGPT zum Frontrunner aller Trends geworden – so auch im E-Commerce. Im Online-Handel wird KI zukünftig eine große Rolle spielen. Aber wie genau könnte diese aussehen? Unternehmen könnten zum Beispiel KI-Algorithmen nutzen, um Kund:innen anhand ihres Einkaufverhaltens personalisierte Empfehlungen anzubieten, den Kundenservice zu verbessern und deine Cybersecurity abzusichern. Durch maschinelles Lernen, Datenanalyse und Robotik kann KI ebenfalls dazu beitragen, Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und die Lieferkettensicherheit deines Online-Shops zu verbessern. Außerdem können Nachfrageprognosen verbessert und Lagerbestände anhand dieser Informationen optimiert werden.

Einige Big Player wie Amazon oder Victoria´s Secret nutzen bereits KI-basierte Software, beispielsweise um die Retourenquoten zu senken oder ein besseres Online-Einkaufserlebnis zu bieten. Auch der Discounter Netto hat bereits ein KI-basiertes „Pick & Go“-Smartkonzept in einer Filiale in Regensburg eingeführt, das Kund:innen – ähnlich wie bei Amazon Go – ermöglicht, ohne Kassenabwicklung einzukaufen.

Trend 2: Virtuelle und erweiterte Realität

Mit der Weiterentwicklung von VR- und AR-Technologien können Online-Händler:innen immersive Einkaufserlebnisse bieten. Kund:innen sind dann in der Lage, Produkte virtuell auszuprobieren oder in einer AR-Umgebung zu erleben. Doch im Unterschied zu KI, werden VR- und AR-Technologien erst richtig greifen, wenn die Technologien bei der breiten Masse der Bevölkerung angekommen sind. Entsprechende High-End Geräte, wie die Apple Vision Pro können, diesen Effekt aber durchaus beschleunigen. Ob es 2024 allerdings schon so weit ist, bleibt fraglich. Trotzdem wird AI und VR auch im Online-Handel einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Eine entsprechende Integration in deinen Online-Shop ist also in jedem Fall empfehlenswert.

Trend 3: Voice-Commerce

Sprachgesteuerte Assistenten wie Amazons Alexa, Apples Siri oder Google Assistant werden immer beliebter. Online-Händler:innen können ihre Plattformen bereits jetzt anpassen, um Sprachbefehle zu unterstützen und den Nutzer:innen den Einkauf über Sprachbefehle gemütlich aus dem Smart Home zu ermöglichen.

Trend 4: Nachhaltigkeit, ethischer Konsum & Second-Hand-Shopping

Verbraucher:innen legen zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und ethischen Konsum. Online-Händler:innen können ihre Lieferketten transparenter machen, umweltfreundliche Verpackungen verwenden und Produkte mit nachhaltigen Zertifizierungen fördern.

Aktuell auch sehr interessant, ist die positive Entwicklung des Second-Hand-Markts. Wie aus einer Meldung des Bundesverbands für E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) hervorgeht, greifen immer mehr Verbraucher:innen auf den Kauf und die Nutzung von gebrauchten, reparierten oder geliehenen Waren zurück. Sogenannte „preloved goods“ erfreuen sich in Deutschland demnach immer größerer Beliebtheit: unter den 19- bis 29-Jährigen gaben 18,4 Prozent der Befragten an, „häufiger“ und 31,9 Prozent „gelegentlich“ gebrauchte Produkte im Internet zu bestellen. Dieser Trend wird sich wohl auch 2024 fortsetzen.

Trend 5: Social Commerce

Soziale Medien werden weiterhin eine wichtige – wenn nicht zentrale – Rolle im Online-Handel spielen. Plattformen wie Instagram oder TikTok werden höchstwahrscheinlich ihre Einkaufsfunktionen erweitern, um es Verbraucher:innen zu ermöglichen, Produkte direkt über die Plattformen zu kaufen. Auch hier macht es Sinn, sich als Online-Händler:in frühzeitig damit auseinanderzusetzen und die eigenen Produkte bestmöglich in die Plattformen zu integrieren.

Trend 6: Same-Day-Delivery und Lieferdrohnen

Die Liefergeschwindigkeit wird weiterhin ein wichtiger Faktor im E-Commerce sein. Online-Händler:innen können ihre Logistikprozesse optimieren, um Same-Day-Delivery in bestimmten ausgesuchten Regionen anzubieten. Zudem könnten zukünftig auch Lieferdrohnen verstärkt eingesetzt werden, um Pakete schnell und effizient zu liefern. Der Bundesligist Darmstadt 98 nimmt beispielsweise bereits an dem Pilotprojekt des Lieferdrohnen-Dienstes „Wingcopter“ teil und verschickt Fanartikel des Online-Shops an Kund:innen via Lieferdrohne.

Trend 7: Personalisierung & Individualisierung

Online-Händler:innen sollten verstärkt auf personalisierte Angebote setzen, um die Kund:innenbindung zu stärken. Durch die Analyse von Kund:innendaten mithilfe von entsprechender Software oder auch KI-Tools könnt ihr maßgeschneiderte Empfehlungen und personalisierte Werbung anbieten.

Trend 8: Das Website-Design der Zukunft?

Die klassischen Website-Designs von Online-Händler:innen oder Online-Verkaufsplattformen gehören inzwischen zum durchschnittlichen Standard. Es gilt aus der Masse herauszustechen und genau das kann sich für viele Anbieter:innen dieses Jahr ändern: Adobe hat erst vor kurzem 24 mit Preisen ausgezeichnete Website-Designs vorgestellt, an denen sich auch Online-Händler:innen orientieren sollten: Interaktivität und Kreativität werden in einer dreidimensionalen Erfahrung vereint, die Customer Experience soll durch Scroll- und Wischbewegungen – sowohl am Laptop als auch am Handy – optimiert werden. So kann man durch digitale Lagerräume scrollen, dabei Produkte auswählen und sich direkt Informationen anzeigen lassen und natürlich bestellen. Essenziell dabei ist allerdings eine gute technische Umsetzung und ein flüssiges Kund:innenerlebnis.

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In der pulsierenden Welt des Online-Handels sind ständige Veränderungen und schnelle Entwicklungen an der Tagesordnung. Fast täglich gibt es neue Trends, technologische Innovationen oder neue Tools, die die Art und Weise, wie wir online einkaufen, prägen und verändern können. Wer hier den Anschluss verliert, könnte die nächste große Innovation oder den künftig marktbestimmenden Verbraucher:innentrend verpassen: Von neuen Technologien bis hin zu sich wandelnden Kund:innenbedürfnissen – die Branche des E-Commerce ist ein Spiegel unserer digitalisierten Gesellschaft. Wir tauchen deshalb für euch in die Tiefen dieses facettenreichen Marktes ein, filtern die Flut an Informationen und präsentieren euch präzise das Wesentliche.

Wir haben es uns 2024 zur Aufgabe gemacht, euch auf relevante News, wegweisende Entwicklungen und aufkommende Trends hinzuweisen, mit denen ihr eure Strategien schärfen oder einfach nur euer Wissen erweitern könnt. Mit unserem Rundum-Blick auf den Online-Handel bleibt ihr nicht nur informiert, sondern auch inspiriert, um in der vernetzten Welt des E-Commerce stets einen Schritt voraus zu sein. Bleibt auf dem neuesten Stand, denn ein informierter Klick kann den Unterschied ausmachen!

AI-Act

Als Teil der digitalen Strategie der Europäischen Union hat sich das Europaparlament in Zusammenarbeit mit den EU-Staaten am 9. Dezember 2023 auf den sogenannten „AI-Act“ geeinigt: Das weltweit erste KI-Gesetz soll zur strengeren Regulierung von künstlicher Intelligenz beitragen und so die Sicherheit und Rechte der Bürger:innen besser schützen. Es stehen noch die formelle Annahme des Parlaments und des Rats aus, bevor das Gesetz schließlich ratifiziert und endgültig zu EU-Recht wird.

Payback Pay

Im Bereich des mobilen Zahlungsverkehrs hat sich auch in Deutschland etwas getan: Payback Pay ist nun in die DM-App integriert worden, was den Zahlungsprozess für Kund:innen des Drogeriemarktes noch bequemer macht.

Konsum & Nachhaltigkeit

Trotz sich ändernden Konsumverhaltens und wachsenden Umweltbewusstseins bleibt unverpacktes Einkaufen bei den Deutschen weitgehend unbeliebt. Laut einer Yougov-Umfrage haben nur 22 Prozent der Verbraucher:innen schon mal unverpackt eingekauft, während nur fünf Prozent der Befragten angegeben haben, regelmäßig unverpackte Waren einzukaufen.

Drohnenlieferung ist da!

Eine futuristische Note bekommt der Versandhandel durch den Bundesligisten Darmstadt 98, der nun beginnt, Fanartikel via Drohnenlieferdienst „LieferMichel“ zu versenden. Dies könnte bereits ein Vorgeschmack auf zukünftige Liefermethoden von verschiedenen Anbieter:innen sein.

Hinweisgeberschutzgesetz

Indes beklagt der Bundesverband der Verbraucherzentralen, dass sich große Internetplattformen nicht an den neuen Digital Services Act halten, wodurch Verbraucher:innenrechte noch immer nicht ausreichend geschützt seien. Parallel dazu wird außerdem mit dem Hinweisgeberschutzgesetz angestrebt, interne Meldestellen in kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Pflicht zu machen, um so Whistleblower besser schützen zu können.

Kostspielige Retouren

Eine aktuelle Studie des Retail Institutes hat herausgestellt, dass Retouren für Unternehmen immer noch eine teure Angelegenheit sind und durchschnittlich zwischen fünf bis zehn Euro pro zurückgeschickten Artikel zusätzliche Kosten verursachen. Das unterstreicht die Notwendigkeit effizienter und nachhaltiger Lösungen in der Logistik.

Wachsende Konkurrenz im E-Commerce

Chinesische Plattformen wie Alibaba, Shein, Temu oder Wish sind bereits fest im europäischen Markt etabliert. Jetzt will mit TikTok der nächste Social-Media-Gigant mit seinem eigenen Onlinemarkt mit einsteigen. Die Anzeichen einer geplanten Einführung noch in diesem Jahr verdichten sich.

Vorsicht geboten bei Temu

Die Verbraucherzentrale warnt Kund:innen davor, beim chinesischen Online-Shop Temu einzukaufen. Grund dafür sind Konsequenzen bei beschädigter oder defekter Ware. Denn in diesem Fall greift die Produkthaftung für den Onlineriesen nicht. Da die Ware aus dem außereuropäischen Ausland kommt, stehen Importeure für jegliche Mängel gerade und im Fall von Temu wären diese dann die Privatkunden selbst.

Die E-Commerce-Branche steckt in der Krise

Handelsexpert:innen prognostizieren ein schwieriges Jahr für Online-Händler:innen. Die Inflation hinterlässt auch ihre Spuren im deutschen Online-Handel: So zeigt eine Umfrage der Digitalberatung „Etribes“ unter 614 Konsument:innen, dass der Preis das wichtigste Kriterium bleibt, während gleichzeitig aber die Lieferzeit als Faktor in der Rangfolge abgerutscht ist. Kund:innen sind inzwischen dazu bereit, deutlich länger zu warten, vorausgesetzt, sie erhalten dafür einen merklich günstigeren Preis. Das wiederum gibt chinesischen Plattformen wie Temu oder Shein Aufwind, da diese Faktoren genau in ihre Geschäftsmodelle hineinspielen.

Community Building mit Galaxus

Digitec Galaxus erlaubt Kund:innen, falsche oder unvollständige Produktdaten selbstständig auszubessern beziehungsweise einzupflegen.

Cybercrime

Die Spezialstaatsanwaltschaft verzeichnete 2023 rund 18.000 Cybercrime-Fälle und damit einen Anstieg von knapp 3.000 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Investitionen in Cybersecurity bleiben somit weiterhin das A und O für Online-Händler:innen.

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Nachhaltiges Wachstum oder „Green Growing“ ist nicht nur unter Firmen, Unternehmer:innen und Online-Händler:innen eine wichtige Strategie, sondern wird inzwischen auch branchenübergreifend von Big Brands wie Apple, Nike oder IKEA unterstützt und umgesetzt. Organisches und nachhaltiges Wachstum wird dabei vor allem durch sogenannte Green Initiatives der Marken, wie beispielsweise durch einen umweltfreundlicheren Versand oder dem Akquirieren von Photovoltaikanlagen, gefördert. Aber auch in der Digitalisierung spielt „Green Growing“ inzwischen eine führende Rolle. Das weiß auch Yara Molthan, Hauptverantwortliche für Value Engineering und Business Consulting bei der E-Commerce-Plattform Spryker: „Es lässt sich eine grundlegende Veränderung des Konsumverhaltens bei Kundinnen und Kunden feststellen, denn der Nachhaltigkeitstrend hat sich inzwischen zu einer etablierten Größe entwickelt.“ Spryker holt Kund:innen genau dort ab und hilft Ihnen dabei, sich und ihren Onlineshop strategisch gut aufzustellen. „Was mich zusätzlich motiviert ist, dass wir die digitale Transformation unserer Kund:innen mitgestalten können“, erzählt Yara unseren Podcast-Hosts Saravanan Sundaram und Nadja Müller in der neuen Folge von „Thanks for Shopping“.

Yara Molthan begann ihre berufliche Laufbahn im Logistikzentrum von Coca-Cola und konnte dort bereits früh Erkenntnisse über Effizienzsteigerungen, beispielsweise durch nachhaltigere Tourplanungen des Riesenkonzerns, sammeln. Besonders prägend sei der anschließende Auslandsaufenthalt in China gewesen, wo Yara sowohl für digitale Start-ups, als auch für eine chinesische Online-Supermarktkette tätig war, wie sie uns berichtet: „Ich war besonders beeindruckt von der schnellen Veränderungskultur in China. Das war insofern sehr prägend, weil ich Prozesse gesehen, verfolgt und mit ausgearbeitet habe, die auf regelmäßige Veränderung, Weiterentwicklung und Prozessoptimierungen basieren. Ich glaube, dass vor allem dieses Know-How mir in Deutschland extrem geholfen hat.“

Mit Spryker bietet Yara Kund:innen eine All-In-One-Commerce-Lösung für komplexe Prozesse im Online-Shop an. Das Ziel ist es, Unternehmen im operativen Sektor zu unterstützen, Geschäftsmodelle zu optimieren und noch mehr auf digitale und nachhaltige Transformationsprozesse zu vertrauen. Wie genau das funktioniert, wie sich Nachhaltigkeit vor allem im Rahmen der Digitalisierung umsetzen lässt und inwiefern das Thema Konsolidierung für den deutschen Markt an Bedeutung gewinnen wird, erklärt Yara unseren Podcast-Hosts Saravanan Sundaram und Nadja Müller in der neuen Folge von „Thanks for Shopping“.

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Nachhaltigkeit – ob privat oder im Unternehmen ist inzwischen nicht mehr eine kulturelle Randerscheinung, sondern vielmehr ein werteorientierter und ausschlaggebender Faktor, der die Attraktivität eines:r Arbeitgebers:in oder einer Marke steigert und gleichzeitig einen sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert liefert. Umso wichtiger ist es deshalb auch für Online-Händler:innen sich Gedanken zu machen, wie sie ihren Webshop, ihre Lieferketten und Produkte möglichst nachhaltig gestalten können. Wolfgang Röbig von GIGA.GREEN geht noch einen Schritt weiter und hat sich und seinem Unternehmen zum Ziel gesetzt, eine Gigatonne CO2 einzusparen. GIGA.GREEN hat es sich zur Mission gemacht, Großunternehmen in Deutschland mit Photovoltaikanlagen auszustatten und damit eine grünere Zukunft zu unterstützen.

Wolfgang hat unter anderem BWL und Chinesisch studiert, mit 18 ein eigenes Handygewerbe angemeldet und eine eigene Distributionskette aufgebaut. Nach mehreren Stationen im Ausland kam er als CSO von ReBuy zum ersten Mal mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung. Angesprochen auf das ambitionierte Ziel seines Unternehmens eine Gigatonne CO2 einzusparen, meint der Geschäftsführer von GIGA.GREEN nur: „Wir haben aus der Vergangenheit gelernt und sagen, unser Ziel muss so groß sein, dass man Angst davor hat“.

In dieser Episode erzählt unser Gast nicht nur von den Vorteilen, sondern auch von etwaigen Hürden und Grundvoraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um ein Unternehmen mit der entsprechenden Technik der Photovoltaikanlagen auszustatten. Wie Wolfgang zu der Idee von GIGA.GREEN gekommen ist, warum ausgerechnet seine Chinesisch-Sprachkenntnisse ihn weitergebracht haben und wie er mit seinem Unternehmen die vielen Gewerbedachflächen deutscher Big Player ausstatten will, das alles erzählt er unseren Podcast-Hosts Nadja Müller und Saravanan Sundaram in der aktuellen Folge von Thanks for Shopping.

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Die E-Commerce Branche hat sich zu einer zentralen Säule im Handel entwickelt: Allein in Deutschland werden für dieses Jahr Umsatzzahlen in Höhe von 122 Milliarden Euro geschätzt. Mit einer jährlich erwarteten Umsatzwachstumsrate von 8,13 %, gehen Expert:innen von einem Marktvolumen von circa 167 Milliarden Euro im Jahr 2027 aus. Doch was macht ein erfolgreiches E-Commerce-Business aus? Worauf muss besonders geachtet werden im Aufbau und der Weiterentwicklung eines Onlineshops? Im E-Commerce-Kosmos gilt eine erfolgreiche Strategie für eine funktionierende und nachhaltige Kund:innenakquise als A und O. Es gilt dabei einen methodischen Weg zu finden, um Kund:innen nachhaltig für dein Unternehmen zu gewinnen. Wie das gelingen kann und auf welche fünf Faktoren man besonders achten sollte, erklären wir euch hier im fynax-Blog.

1. Implementierung einer nachhaltigen Strategie

Im Vorfeld solltest du darauf achten, in eine nachhaltige Kund:innengewinnungsstrategie zu investieren. Es gibt mehrere alternative Formen, auf die man zurückgreifen kann, doch als Faustregel sollte die ausgewählte Strategie regelmäßige Inhalte produzieren und so nachhaltig, organischen Traffic generieren. Ein Beispiel ist die Erstellung eines Blogs, der regelmäßig mit Inhalten gefüttert werden kann. Werbekampagnen dagegen sind meist zeitlich begrenzt und daher nicht nachhaltig, können jedoch trotzdem gut als Booster für eine Kund:innenbindungsstrategie herangezogen werden. Ein diversifizierter Ansatz oder ein Mix der verschiedenen Möglichkeiten zur Kund:innenakquise bieten sich immer an.

2. Fokus auf deinen Zielmarkt und deine Zielgruppe

Eine erfolgreiche Kund:innenakquise sollte auf die entsprechende Zielgruppe und den entsprechenden Zielmarkt gerichtet sein, um erfolgreich zu sein. Eine wahllose Marketingstrategie, die jeden anspricht, könnte dazu führen, dass sie niemanden anspricht. Daher ist es wichtig im Vorfeld bereits eine detaillierte Marktrecherche zu betreiben und so seine Ziel- und Altersgruppen zu definieren. Auf diese Weise  kann man sich als Online-Händler:in  besser auf die Bedürfnisse und Vorlieben der jeweiligen Zielgruppe einlassen und somit den Prozess der Kund:innenakquise entscheidend verbessern. „Gen Z“ etwa ist sehr Video- und Social-Media-affin, das heißt, dass bei dieser Zielgruppe eine Social-Media-Kampagne bzw. der regelmäßige Upload von Kurzvideos als sehr erfolgsversprechend eingeordnet werden kann. Im Umkehrschluss dazu muss allerdings bei der Zielgruppe der Boomer oder Millennials möglicherweise eine andere Strategie gefahren werden.

3. Einplanung von Flexibilität

Dein Strategieplan der Kund:innenakquise sollte im besten Fall adaptiv und flexibel gestaltet werden, um so auf Verhaltensänderungen der Kund:innen oder etwaige Markttrends schnell reagieren und sich ggf. schnell anpassen zu können. Zum Beispiel können wir seit der Covid-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der erhöhten Inflationsrate feststellen, dass Kund:innen in Krisenzeiten ein eher zurückhaltendes Kaufverhalten an den Tag legen. Die Reaktion deiner Akquise sollte diese Ängste ernst nehmen und Mechanismen finden, Kund:innen die Zurückhaltung zu nehmen – beispielsweise durch einen exzellenten und persönlichen Kund:innenservice, sowie durch eine langjährige Garantie auf deine Produkte.

4. Diversifizierung deines Ansatzes

Ein diversifizierter Strategieansatz führt zu größeren Chancen der Kund:innenakquise und damit zu einer größeren Leadsgenerierung. Omnichannel-Funktionen, diverse und flexible Bezahlmethoden, sowie Spezialangebote für deine Zielgruppe oder effektive Werbekampagnen helfen dir und deinem Shop dabei, den Kund:innen ein reiches Spektrum an Möglichkeiten für Engagement zu bieten.

5. Customer Lifetime Value

Der Customer Lifetime Value ist ein Messwert in der Marktforschung, der den geschätzten Nettogewinn deines Kunden/deiner Kundinnen analysiert. In der Erhebung wird der Nettoertrag deiner Kund:innen auf ihre ungefähre Lebenszeit hochgerechnet und liefert dir wertvolle Erkenntnisse bezüglich der Langlebigkeit deines E-Businesses. Mithilfe von Business-Komplettlösungen können diese Zahlen errechnet werden und dir aufzeigen, welche Kund:innen dir einen erhöhten Umsatz bieten. In der Regel stellen Kund:innen mit einem hohen CLV-Wert, die teurer in der Akquise sind, einen nachhaltigeren Wertefaktor durch Empfehlungen, Connections und einen erhöhten Umsatz dar.  


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© Andrey Mitrofanov via iStock

Erst gekauft und schon wieder entsorgt – vom Mobiltelefon über den Drucker bis zum Fernseher: Wo viel gekauft wird, gibt es auch viel Müll, vor allem Elektromüll. Das Problem: oft ist eine Reparatur umständlich oder nicht möglich. Von dieser Wegwerfkultur will die Europäische Union weg und plant das Reparieren von Geräten für Verbraucher:innen leichter zu gestalten und so gleichzeitig 18,5 Mio. Tonnen Treibhausgase und 3 Mio. Tonnen Müll in 15 Jahren zu vermeiden.


Recht auf Reparatur: Kommission führt neue Verbraucher:innenrechte für einfache Reparaturen ein

Wer kennt das nicht: Das Bad steht unter Wasser, weil die Waschmaschine kaputtgegangen ist. Die Diagnose der/des Techniker/in: Eine Reparatur lohne sich nicht, lieber eine Neue besorgen, denn zusätzlich seien diese deutlich energiesparender. Doch weggeworfene Produkte sind häufig noch gebrauchsfähige Waren und können meist auch noch repariert werden. Jährlich entstehen so rund 35 Mio. Tonnen unnötiger Abfall, 30 Mio. Tonnen verschwendeter Ressourcen und 261 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen in der EU, wie die kürzlich durchgeführte Eurobarometer-Umfrage zeigt. 

Die EU plant schon seit längerer Zeit Verbraucher:innen aus dieser Misere zu befreien und will ihnen über die jetzt schon geltenden Gewährleistungsrechte hinaus ein neues Paket von Rechten und Instrumenten zur Hand geben. Der Vorschlag der EU-Kommission soll ebenfalls die Ziele des European Green Deals unterstützen.

Anreize für eine Reparatur

  • Für Verbraucher:innen soll es einfacher und kostengünstiger werden, Waren zu reparieren, anstatt sie ersetzen zu lassen, wenn die gesetzliche Garantie abgelaufen ist oder die Ware verschleißbedingt nicht mehr funktionsfähig ist.
  • Damit will der EU-Gesetzgeber eine höhere Nachfrage für den Reparatursektor ankurbeln und gleichzeitig für Hersteller:innen und Verkäufer:innen Anreize schaffen, nachhaltigere Geschäftsmodelle zu entwickeln.
  • Sind Produkte nach dem EU-Recht technisch reparierbar, so sollen Verbraucher:innen einen Anspruch gegenüber den Hersteller:innen haben, das Gerät reparieren zu lassen. 
  • Hersteller:innen unterliegen der Informationspflicht und müssen Verbraucher:innen unterrichten, welche Produkte sie eigenständig reparieren müssen.
  • Matchmaking-Reparaturplattform im Internet: Weiterhin soll eine Plattform Verbraucher:innen die Kontaktaufnahme zu Reparaturbetrieben und Verkäufer:innen von überholten Geräten in der Region erleichtern und damit die Sichtbarkeit von Reparaturbetrieben erhöht werden.
  • Europäisches Formular für Reparaturinformationen: Reparaturbetriebe müssen ein europäisches Formular für Reparaturinformationen bereitstellen, das Transparenz in Bezug auf die Reparaturbedingungen und den Preis schafft sowie Verbraucher:innen den Vergleich von Reparaturangeboten erleichtert.
  • Europäischer Qualitätsstandard für Reparaturdienstleistungen: Verbraucher:innen soll dabei geholfen werden, Reparaturbetriebe zu ermitteln, die sich zu einer höheren Qualität verpflichten. 

Aus dem Parlament, das bereits wiederholt ein Recht auf Reparatur gefordert hatte, kam Zuspruch zu dem Vorschlag, wie der Spiegel berichtet. Der Kommissionsvorschlag muss neben dem Europäischen Parlament und auch vom Rat angenommen werden.

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Der Brutto-Umsatz im Online-Handel in Deutschland ist zum Vorjahreszeitraum um 10,8 Prozent gefallen, Krisen wie die mit dem Krieg in der Ukraine verbundene Inflation und die weiterhin angespannten Lieferketten – es war ein herausforderndes Jahr für die Branche. Zusätzlich steht der Online-Handel vor der Herausforderung, sich klima- und umweltfreundlich zu transformieren. Nicht zuletzt, weil dem Wert Nachhaltigkeit gesellschaftlich zunehmend mehr Bedeutung beigemessen wird. Umso wichtiger ist es deshalb, die kommenden Trends im E-Commerce frühzeitig zu erkennen und diese für sich nutzen zu können. Welche vielversprechenden Trends das Jahr 2023 für den Online-Handel mit sich bringt, erfährst du hier bei uns im fynax-Blog.

Trend 1: „Buy now, pay later“

„Buy now, pay later“ (BNPL) heißt auf Deutsch nichts anderes als „jetzt kaufen und später bezahlen“. Dabei handelt es sich praktisch um eine moderne Bezeichnung für den klassischen Rechnungskauf, wie man ihn unter anderem auch aus den Quelle- und Otto-Katalogen kannte. Die neue Bezahlfunktion gilt als Umsatzbooster für E-Commerce-Unternehmen und Payment-Dienstleister wie PayPal oder Klarna. Prinzipiell stellt die Bezahlmethode sowohl für Händler:innen, als auch für Kund:innen ein nützliches Tool dar, das vor allem in Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit als flexible Alternative zur klassischen Bezahlmethode genutzt werden kann. Kleine und mittlere Unternehmen, sowie Online-Händler:innen können durch die Einführung der Bezahlfunktion Bestandskund:innen binden, sowie Neukund:innen gewinnen.

Trend 2: Cybercrime im E-Commerce

Die Risiken des Cybercrimes für Online-Händler:innen sind auch 2023 ein bestimmendes Thema für den E-Commerce: organisierte Cyberverbrechen mit Trojanern, klassischen Betrugsmitteln oder dem Diebstahl von Zugangsdaten der Händler:innen und Käufer:innen müssen ernst genommen werden. Dazu bieten sich regelmäßige Awareness-Sicherheitsschulungen für neue und bestehende Mitarbeiter:innen an, aber auch die Einführung von Hard- und Software-basierten Sicherheitsprogrammen. Sogenannte „Bug Bounty“-Programme können zusätzlich genutzt werden, um Schwachstellen im Sicherheitssystem zu suchen und die Schutzmaßnahmen entsprechend nachzujustieren.

Trend 3: Optimierung und Automatisierung der Lieferketten

Die Sicherstellung der Lieferfähigkeit eines E-Commerce Unternehmens ist unabdingbar. Mittel- und langfristig gesehen ist die Automatisierung der Lieferketten mithilfe von AI-Programmen (künstlicher Intelligenz) die nachhaltigste Lösung. In unserer fynax-Trendstudie gehen wir auch nochmal detaillierter auf Nachhaltigkeit und Lieferketten im Online-Handel ein. Aber generell müssen auch kleine und mittlere Unternehmen flexiblere und agilere Prozesse, wie zum Beispiel cloudbasierte Softwareprogramme für die Überwachung der Lieferketten einführen. Hierbei ist besonders eine gute und flexible Kund:innenkommunikation für jede:n Online-Händler:in wichtig, da diese Kommunikation bei Lieferkettenproblemen für die Kund:innenzufriedenheit eine entscheidende Rolle spielt.

Trend 4: Secondhand – Eine Chance für den E-Commerce

Aufgrund der aktuellen Produktknappheit, Lieferengpässen und dem sich verändernden Kaufverhalten der Konsument:innen rücken vor allem auch Gebrauchtwaren oder De-Facto Neuwaren wieder verstärkt in den Fokus der Kund:innen.

Auch wenn die Hauptbeweggründe für einen Kauf der kostengünstigere Preis der Produkte und die Nachhaltigkeit stellen dürften, so müssen Online-Händler:innen und Plattformen bei dem Vertrieb von Gebrauchtwaren vor allem auf die Qualität ihrer Dienstleistung achten: Das bedeutet – zuverlässige Produkte, zuverlässiger Service und zuverlässige Reklamationsmöglichkeiten.

Trend 5: Die Revolution des Online-Einkaufserlebnisses

Unterhaltung und Gamification sind Schlüsselbegriffe für die neue Art des Einkaufserlebnisses für E-Commerce Kund:innen. So zeigen Studien, dass vor allem das jüngere Publikum sich durch Unterhaltungselemente zum Kauf von Produkten motivieren lässt. Die Einbindung von Entertainment und Gamification-Ansätzen, wie beispielsweise die Konfiguration von Minispielen auf der Website des Onlineshops oder Kurzvideos erhöhen die Verweildauer der Kund:innen und steigern somit auch die Motivation zur Kaufbereitschaft. Auch Verlinkungen zu Social Media Events tragen dazu bei den Kund:innenstamm fester zu binden, Neukund:innen zu gewinnen und ihre Verweildauer auf den Plattformen zu steigern.

Trend 6: Echtzeitshopping via Livestream

Der Megatrend aus China dürfte sich bald schon in Europa etablieren und auch in Deutschland durchstarten. Das Live-Shopping knüpft an die bereits im Voraus erwähnten Unterhaltungselemente im Einkaufserlebnis an, denn auch hier bietet das Echtzeit-Shopping interessante Elemente, die die Verweildauer der Konsument:innen online erhöhen können. Durch 3D-Produktvorführungen, das Testen von Produkten oder das Anprobieren von Klamotten beispielsweise erhalten die Interessent:innen einen besseren und vor allem authentischeren Eindruck des besagten Produkts.

Smarte Kommunikationsmöglichkeiten, wie etwa die Einführung von Likes, Kommentaren oder Live-Umfragen während der Produktvorstellung können dir außerdem damit helfen das Einkaufserlebnis noch interaktiver zu gestalten. Da Livestreams über die eigene Webpage oder über Social Media Plattformen geteilt werden können, sollten sich auch KMUs oder Kleinunternehmer:innen des stationären Handels mit dieser Idee auseinandersetzen.

Wichtig wäre im Live-Shopping aber vor allem die Wahl des Hosts bzw. Presenters: Diesen kannst du entweder als KOL (Key Opinion Leader), also als Influencer:in wählen, oder eben auch als KOC (Key Opinion Consumer). Ein KOL verfügt in der Regel über eine sehr hohe Reichweite auf Social Media Kanälen und eignet sich daher besonders gut zur Kund:innen-Neugewinnung. Ein KOC hingegen kann damit punkten, dass er:sie als „normale:r“ Konsument:in des Produkts eine höhere Authentizität und Glaubwürdigkeit ausstrahlt. Ein KOC eignet sich also besonders gut für die Bindung der bestehenden Kundschaft und für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses mit den Kund:innen.

Trend 7: Nachhaltige Umsatzzahlen durch Kund:innenprofibilität

Besonders 2023 ist die Pflege deiner Bestandskund:innen extrem wichtig. Hierfür bieten sich diverse Kund:innenbindungsstrategien an, jedoch ist wohl die Incentives-Strategie eine der vielversprechendsten: in der sogenannten „Incentivize“-Strategie erhalten nur ausgewählte Kund:innen das Kaufrecht für bestimmte Produkte.

Ein Beispiel wäre die Birkin-Bag von Hermes, bei der nur Kund:innen die genug Umsatz generieren das Kaufrecht erhalten. Auch Nike verfolgt eine ähnliche Strategie: die Teilnahme an den sogenannten „Nike-Raffles“ per Losverfahren bestimmt ausgewählte Kund:innen, die das Vorkaufrecht auf exklusive Schuhe erhalten. Mit den Incentive-Strategien können Konsument:innen nachhaltig zum Kauf motiviert werden.


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© JLco – Julia Amaral via iStock

  • E-Tailers consider fair and environmentally friendly measures to be a top priority for the economic success of their business.
  • To achieve this, they are implementing environmentally friendly measures such as sustainable returns and delivery management.
  • Sustainable goals and corporate philosophy, communicated transparently by business owners, increase brand loyalty among environmentally conscious customers.

Ever-increasing transport volumes, packaging and returns – the e-Commerce business evokes substantial environmental issues. However, due to the growing trend of environmental sustainability, customers are becoming more and more aware of these matters. Not only do they attach great importance to environmentally friendly shipping. They value design and durable products. Nevertheless, retailers are facing supply chain issues driven by crises such as the pandemic or the war in Ukraine.

How e-commerce business owners respond adequately to this trend as to current crises and strained supply chains is the subject of the fynax trend report 2022.

source: fynax trend report 2022: sustainability and supply chain in e-commerce

Online retailers cannot turn their business model around overnight. However, there is potential for climate protection and there are many areas in digital commerce where effective instruments are already being implemented by businesses.

source: fynax trend report 2022: sustainability and supply chain in e-commerce

The report reveals that for many online retailers, the concept of sustainability plays a key role in their business success. For 72.3 % of the respondents, the issue of sustainability represents an ‘important’ to ‘very important’ factor for the success of their business. This is particularly evident in return and shipping management: Over 74 % of e-commerce-business owners rely on the reusability of their returns, and more than 77 % are using sustainable packaging for their products to reduce packing waste. Besides using sustainable and recyclable materials, over 55 % of e-commerce businesses place value on climate-neutral suppliers. „Sustainability has evolved from a niche topic to a mainstream concern for the masses. Companies that transparently communicate their sustainable goals are positioning themselves for the future and are more competitive in this market“, explains Nadja Müller, tax accountant, head of e-commerce and author of the report.

Do good and talk about it: Transparency and authenticity as a growth driver

Online retailers who disclose their eco-friendly measures in their core and general processes not only achieve higher demands. Shop owners increase brand loyalty among environmentally conscious customers. They build trust and create a positive and authentic corporate identity. In addition, they set themselves apart from conventional businesses. „The study reveals that most online retailers have taken measures in recent years to improve their carbon footprint. Environmental and sustainability awareness is not only rising among consumers. Now it is the time to provide sustainable incentives for this awareness“, clarifies Saravanan Sundaram, Director E-Commerce fynax and co-author.

Awareness of sustainability and its value is becoming increasingly important in digital commerce. Online retailers who consider this issue as a high priority and position themselves within the frame of sustainable development goals are fit for the future of e-commerce. They have the opportunity to open to an ever-growing target group and thus hold a competitive advantage.

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„Die Leute rufen an und fragen, ob wir deren Steingarten umsortieren können oder ihre Vorgärten machen könnten, erzählt Tolge Kahl, einer der drei Gründer vom grünen Start-Up Die Stadtgärtner lachend unseren Podcast-Hosts Nadja Müller und Saravanan Sundaram in der neuen Folge von „Thanks for Shopping“.

Die Stadtgärtner sind keine konventionellen Gärtner per se. Über schöne Geschenkartikel wollen die Gründer Jan, Derk und Torge Themen wie Ökologie, Nachhaltigkeit und Naturerlebnisse in die Welt tragen. „Wir wollen die Leute dazu begeistern aus dem Haus zu gehen, Pflanzen anzubauen, Tiere zu füttern und über diesen Weg wieder mit der Natur in Kontakt zu kommen“, erklärt Torge, der vor fünf Jahren mit seinem Background in Controlling und im Online-Marketing in das Business eingestiegen ist.

Begonnen haben die drei Freunde mit Samenbomben. Das sind etwa walnussgroße Bällchen aus Erde, Ton und Saatgut, die es in verschiedenen Sorten, von wilden Blumen bis zu Kräuter und Gemüse gibt. Als die Nachfrage nach den fertig gerollten Samenbomben aus ihrem Freundeskreis und darüber hinaus immer größer wurde, gründeten die drei schließlich Die Stadtgärtner. Das war vor elf Jahren.

Wie sich Ihre Ideen weiterentwickelt haben, welche Geschenkartikel sie aktuell neben den Samenbomben verkaufen und wie Die Stadtgärtner die aktuelle wirtschaftliche Lage beeinflusst hat, das alles hört ihr in dieser Episode von „Thanks for Shopping!“.


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