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Wer Kleidung gern online bestellt, kennt das Problem: Welche Größe ist die passende? Tatsächlich besteht im Online-Handel seit jeher immer noch das Problem, dass Passgrößen und Passformen je nach Artikel für alle Käufer:innen variieren. So bestellt man oft seine Standardgröße und dann fällt der eine oder andere Artikel doch wieder größer oder kleiner aus. Bisher gestaltet sich die E-Commerce-Branche in puncto Retouren aber sehr benutzer:innenfruendlich, denn: Mehr als 90 Prozent der Händler:innen in Deutschland bieten Retouren noch immer kostenfrei an. Im internationalen Vergleich ist das nicht selbstverständlich, die Rate in den Vereinigten Staaten liegt bei nur 56 Prozent, in China ist es sogar nur ein Viertel aller Händler:innen.

Mit gestiegenen Transportkosten und der aktuellen Inflationsproblematik stellt sich der Branche aber auch hierzulande die Frage, wie man Retouren am besten minimieren könnte, um so Kosten einzusparen. Amazon stellte in diesem Zusammenhang erst kürzlich sein Konzept für Retourenminimierung vor: Smarte Lösungen, die den Kund:innen bei der Auswahl der richtigen Passgröße helfen sollen und damit gleichzeitig die Einkaufserfahrung verbessern.

Amazon setzt dort an, wo es zählt

Einer der wichtigsten Aspekte im Online-Handel ist das Retourenmanagement im Bekleidungssegment. Denn hier entstehen für Anbieter:innen enorme Kosten, die weitestgehend von ihnen selbst getragen werden müssen. Amazon gilt hier als Vorreiter und hat in einem erst kürzlich veröffentlichten Blogpost erläutert, wie Künstliche Intelligenz dem Unternehmen dabei hilft, dessen Retourequoten nachhaltig zu senken. Doch das ist nicht das einzige Ziel: Durch die Reduzierung der Retouren und der damit einhergehenden Kostenersparnis soll die Technologie auch dazu beitragen, für mehr Zufriedenheit bei Sellern und Kund:innen zu sorgen und ein verbessertes Einkaufserlebnis zu bieten. Durch die Nutzung von insgesamt vier unterschiedlichen KI-Tools sammelt das System wichtige Daten und wertet sie in einer eigens angelegten Datenbank aus, um schlussendlich personalisierte Produkt- und Größenempfehlungen für alle Nutzer:innen anbieten zu können.

 „Deep Learning“

Alle genutzten Tools sollen kurz gesagt vorausgegangene Bewertungen und Empfehlungen über die Passform der Bekleidung vergleichbarer Kund:innen als Informationsquelle nutzen, um dann personalisierte Empfehlungen abgeben zu können. Die Grundlage für das KI-Programm besteht im Algorithmus. Mit „Deep Learning“ werden Größenverhältnisse zwischen Marken und ihren jeweiligen Größensystemen berücksichtigt und anhand der Produktbewertungen und Passformpräferenzen ausgewertet. Im Nachgang generiert der Algorithmus dann eine optimierte Größentabelle und Produktbeschreibung, die es Kund:innen einfacher macht, sich für die passende Größe zu entscheiden.

Large Language Models (LLM)

Die von der KI generierte Größentabelle speist sich hauptsächlich aus der Analyse von vorausgegangenen Größenempfehlungen der Kund:innen für das Produkt. Hier kommt dann das sogenannte Large Language Model Tool zu Gebrauch, das diese zusammengefassten Empfehlungen aus vorhandenen Datenbanken analysiert. Beispielsweise unterstützt das LLM-Tool dabei, auch herauszufinden, ob ein Produkt aus vorherigen Produktbewertungen als „dehnbar“ bezeichnet wird. Damit würde nämlich gegebenenfalls auch eine kleinere Größe ausreichen. Auch andersrum wäre es möglich: Das Tool filtert aus den Produktbewertungen heraus, dass das jeweilige Produkt oft klein ausfällt und empfiehlt Kund:innen daher, dieses Produkt eine Nummer größer zu ordern.

Fit Insights Tool

Bei diesem Tool werden die Retourengründe der Kund:innen analysiert. Das hilft Online-Händler:innen dabei herauszufinden, warum Produkt XY beispielsweise eine relativ hohe Rückgaberate aufweist. Außerdem werden aber auch Informationen zu den bevorzugten Größenangaben der Kund:innen festgehalten. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse nutzt das Tool im Nachgang dazu, verbesserte Produktbeschreibungen anzubieten. Der Algorithmus gruppiert hier anonym Kund:innen mit ähnlichen Größen- und Passformvorlieben und ordnet Einkaufsprofilen, die genau auf diese Beschreibung passen, ausgewählte Produkte mit entsprechender Passformbeschreibung zu. Das KI-Tool nutzt ausgewählte Produkteinkäufe anhand der gesammelten Daten zu Stil, bevorzugter Größenauswahl und Bewertung und spielt Kund:innen mit ähnlichen Vorlieben passende Produktempfehlungen aus. Als Begründung gibt Amazon an, dass Kund:innen eher dazu bereit sind, online einzukaufen, wenn Ihnen bestimmte Größen bereits empfohlen werden. Amazons Datenbanken speisen sich aus insgesamt 19 Ländern.

Fit Review Highlights

Das Tool Fit Review Highlights (FRH) präsentiert Kund:innen beim Online-Shopping eine Übersicht zu der eigenen Passform und Größe. Das Tool wertet hierfür nur Bewertungen von Online-Shoppern, basierend auf der eigenen Standard-Größe aus. Das bedeutet, wenn Kunde XY standardmäßig Größe M trägt, werden ihm oder ihr automatisch Bewertungen zu genau dieser Größe ausgespielt. Das Tool ermöglicht so eine personalisierte Größenberatung für alle Kund:innen. Zusätzlich nutzt der zugrunde liegende Algorithmus aber auch vorausschauende Technologie, die beispielsweise beim Kauf einer Hose für ein Kleinkind oder Baby ein paar Monate später automatisch größere Größen als Empfehlung ausspielt.

Künstliche Intelligenz in der Branche – Trend oder bereits Realität?

Erste Anzeichen für die Etablierung von KI-Tools haben sich bereits durch die Nutzung von Alexa, Google Assistant und Apples Siri abgezeichnet – auch SmartHome Funktionen der verschiedenen Anbieter:innen sind bereits voll etabliert. Doch spätestens mit ChatGPT von OpenAI sind KI-Tools in ihrem vollen Nutzungsumfang auch der breiten Masse zugänglich gemacht worden. Viele Unternehmen nutzen bereits Künstliche Intelligenz, um beispielsweise ihre Transportwege in der Logistik zu verbessern oder um Kund:innenrezensionen besser auswerten zu können – so auch Amazon. KI-Tools sind weder im Alltag noch in der Welt des Online-Handels eine Trenderscheinung – viel mehr sind sie bereits fester Bestandteil der E-Commerce-Branche.


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Buy now pay later, Gamification im Online-Handel, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und das Zukunftspotential von Live-Shopping – zu Jahresbeginn haben wir euch einige wichtige E-Commerce-Trends für das Jahr 2023 vorgestellt. Da inzwischen gut acht Monate vergangen sind, ist es an der Zeit für eine erste Auswertung und Bestandsanalyse: Welche Trends behaupten sich auf den großen Online-Plattformen? Und ist mit der stetigen Weiterentwicklung von KI und Automatisierungsbestreben mit einem nachhaltigen Wandel des E-Commerce zu rechnen? In diesem Artikel gehen wir unter anderem auf diese Themen ein und erklären, welche E-Commerce-Trends sich in der Branche durchsetzen konnten und welche nicht.


Buy Now Pay Later

Das Bezahlmodell ganz nach dem Prinzip „Jetzt kaufen, später zahlen“ setzt sich zunehmend in Deutschland und Europa durch. Anbieter wie Klarna, PayPal, Affirm oder Afterpay sind nur einige wenige Beispiele, die bei deutschen Nutzer:innen besonders beliebt sind. Das flexible Bezahlmodell ermöglicht es Verbraucher:innen, ihre Online-Einkäufe in Raten zu bezahlen, anstatt den vollen Betrag sofort zu entrichten. Besonders attraktiv dabei: Kund:innen können diese flexible Bezahlmethode oft auch ohne zusätzliche Zinsen oder Gebühren in Anspruch nehmen.

Das Modell erfreut sich nicht nur bei Endverbraucher:innen wachsender Beliebtheit, sondern auch bei Online-Händler:innen selbst. Die Integration einer BNPL-Funktion in den eigenen Webshop kann nämlich dazu beitragen, Konversionsraten zu erhöhen und den Umsatz deines Shops bedeutend zu steigern.

Cybercrime

Cyberkriminalität ist infolge der Technisierung und Digitalisierung ein flächendeckendes Sicherheitsproblem im Online-Handel geworden. Doch gleichzeitig bietet das auch Unternehmen und Dienstleister:innen die Chance, Produkte für Cybersecurity weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Cyberkriminalität & Cybersecurity nicht nur 2023 oder im Folgejahr ein zentrales Thema spielen werden, sondern auch im kommenden Jahrzehnt. Denn mit zunehmendem Wachstum des E-Commerce, verstärkter Nutzung von digitalen Zahlungsmethoden und neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz werden auch automatisch neue Sicherheitslücken geöffnet, die von Cyberkriminalität betroffen sein könnten.

Um dem entgegenzuwirken, werden nicht nur Unternehmen oder Online-Plattformen, sondern auch Regierungen verstärkt in die Verbesserung der Cybersicherheit investieren. Trotzdem, ist es auch für Online-Händler:innen wichtig, frühzeitig selbst Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ihre persönlichen Daten und Unternehmensdaten bestmöglich zu schützen.

KI und die Automatisierung der Lieferketten

Die jüngsten Entwicklungen in der Branche zeichnen ein relativ eindeutiges Bild: Künstliche Intelligenz wird aller Voraussicht nach eine große Rolle im E-Commerce spielen. Besonders auch bei der Automatisierung der Lieferketten und Logistik, denn KI-Technologien können durch maschinelles Lernen, Datenanalyse und Robotik dazu beitragen, Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und die Lieferkettensicherheit zu verbessern.

Die Vorteile der KI-Automatisierung in den Lieferketten und der Logistik sind vielfältig: Durch den Einsatz von KI können Unternehmen beispielsweise ihre Nachfrageprognosen verbessern, um ihre Lagerbestände zu optimieren und somit Engpässe zu vermeiden. Außerdem kann KI bei der Routenplanung und Optimierung von Transportwegen helfen, um Lieferungen schneller und kostengünstiger zu machen. Auch wenn vielleicht jetzt noch flächendeckend undenkbar, werden KI-gesteuerte Roboter und Drohnen zukünftig in der Lagerhaltung und beim Versand eine große Rolle spielen, da sie dabei helfen können manuelle Aufgaben zu automatisieren und die Effizienz nachhaltig zu steigern.

Gamification:

Ein großes Fragezeichen steht noch immer hinter dem Gamification-Ansatz. Die Vorteile einer gut durchdachten Gamification-Strategie liegen auf der Hand, denn neben einer verstärkten Kund:innenbindung, sorgt auch die Integration von Gamification-Elementen und Funktionen für mehr Interaktion in deinem Online-Shop und einem positiverem Einkaufserlebnis für Nutzer:innen. Aber spielt Gamification in Deutschland überhaupt eine Rolle? Um es schnell auf den Punkt zu bringen: Ja.

Viele Unternehmen nutzen gamifizierte Elemente, um Kund:innen auf ihrer Plattform zu binden, ihre Interaktion zu fördern und damit den Umsatz zu steigern. Aber wie genau funktioniert das Prinzip? Online-Plattformen wie Nike, VW oder auch die Lufthansa nutzen gamifizierte Elemente in ihrem Webauftritt mithilfe von Punktesystemen, Belohnungen, Ranglisten, oder Herausforderungen, Badges und virtuellen Währungen. Diese Elemente sollen dabei helfen den Kunden zu motivieren, mehr Zeit auf der Website zu verbringen, häufiger einzukaufen und bestimmte festgelegte Ziele zu erreichen. Die Unternehmen nutzen Gamification auch um Markenloyalität aufbauen, indem sie den Nutzer:innen ein unterhaltsames und interaktives Einkaufserlebnis bieten.

Lasst uns kurz auf ein paar veranschaulichende Beispiele von Unternehmen in Deutschland eingehen, die Gamification bereits erfolgreich integriert haben:

  1. Deutsche Bahn: Die Deutsche Bahn hat eine App namens „DB Navigator“, die Gamification-Elemente wie Punkte, Ranglisten und Belohnungen verwendet, um Kund:innen zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu animieren.
  2. Volkswagen: Volkswagen hat eine App namens „Think Blue. Challenge“, bei der Fahrer:innen durch umweltfreundliches Fahren Punkte sammeln können. Diese Punkte können dann gegen verschiedene Belohnungen eingelöst werden.
  3. SAP: SAP besitzt eine interne Plattform namens „SAP Community Network“, die Gamification-Elemente wie Badges, Punkte und Ranglisten verwendet, um Mitarbeiter:innen zur aktiven Teilnahme an Diskussionen und Wissensaustausch zu motivieren.
  4. Telekom: Die Deutsche Telekom hat eine App namens „Sea Hero Quest“, die in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen entwickelt wurde, um Daten über das menschliche Orientierungsvermögen zu sammeln. Die App nutzt Gamification-Elemente, um Spieler:innen zu motivieren, verschiedene Aufgaben im Spiel zu erfüllen.
  5. Lufthansa: Die Lufthansa hat das weit bekannte Vielfliegerprogramm namens „Miles & More“, bei dem Kund:innen durch das Sammeln von Flugmeilen verschiedene Statusstufen erreichen können. Diese Stufen bieten verschiedene Vorteile und Belohnungen, um Nutzer:innen zur Treue zu motivieren.

Wie kannst du Gamification in deinen Webshop integrieren?

Alles schön und gut. Aber wie können Online-Händler:innen, die nicht gerade Teil der Global Brands sind, den Ansatz für sich selbst nutzen? Sobald du als Händler:in deinen Kund:innenstamm aufgebaut hast, kannst du jederzeit Gamification Elemente in deinen Webshop einfließen lassen. Lass dir von Website- und IT-Spezialist:innen dabei helfen, spielerische Elemente wie Punktesysteme, Belohnungen oder Ranglisten und Herausforderungen in deinen Shop zu integrieren. Damit steigerst du die Wahrscheinlichkeit, dass Kund:innen erneut bei dir einkaufen, um sich Vorteile zu sichern, Punkte zu sammeln oder Belohnungen zu erhalten.

Gleichzeitig erhöhst du damit den Traffic und die Interaktion in deinem Webshop. Spielerische Elemente wie Quizfragen, Rätsel oder interaktive Spiele animieren deine Kund:innen dazu länger auf deiner Website zu verweilen und sich intensiver mit den Produkten und Dienstleistungen auseinandersetzen. Doch auch die Produktpräsentation kann mit Gamification viel interaktiver gestaltet werden. Virtuelle Anproberäume und 3D-Produktvisualisierungen bieten eine Verbesserung des Einkaufserlebnisses und helfen deinen Kund:innen bei der Kaufentscheidung.

Gamification & Datenanalyse?

Ein oft übersehener Punkt ist der Mehrwert der Datenanalyse durch Gamification. Denn der Ansatz kann Nutzer:innen dazu motivieren, bestimmte Aktionen durchzuführen, wie beispielsweise das Ausfüllen von Umfragen, das Verfassen von Bewertungen oder das Teilen von Produkten in sozialen Medien. Durch Belohnungen oder Wettbewerbe werden sie dazu ermutigt, diese Aktionen durchzuführen, was wiederum dem Unternehmen und der Datenanalyse zugutekommt. Durch die erhöhte Interaktion auf deiner Website können damit Daten über das Verhalten und die Vorlieben deiner Kund:innen gesammelt werden. Anhand der Analyse dieser Daten können Unternehmen dann personalisierte Angebote und Empfehlungen erstellen, um das Einkaufserlebnis noch weiter zu verbessern.

Live-Shopping

Live-Shopping! Der Megatrend aus dem asiatischen Raum hat sich noch nicht im selben Ausmaß in Europa etablieren können. Nichtsdestotrotz hat Live-Shopping ein großes Potential sich als Trend im E-Commerce durchzusetzen, denn vor allem Verbraucher:innen der Generation Z suchen nach neuen und interaktiveren Einkaufserlebnissen. Live-Shopping bietet die Möglichkeit, genau diese Fokusgruppe abzuholen und Produkte in Echtzeit zu präsentieren und zu verkaufen, während Kund:innen direkt mit den Verkäufer:innen interagieren können.

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Unternehmen auf Live-Shopping spezialisiert und bieten ihren Kund:innen die Möglichkeit, Produkte in Echtzeit über Live-Streams zu kaufen. Dieser Trend hat insbesondere während der COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen, da viele Menschen vermehrt online einkaufen und nach neuen Einkaufserlebnissen suchen. Bei HSE24 und QVC beispielsweise ist Live-Shopping im Internet via Livestream bereits ein fest etablierter Bestandteil des Geschäfts. Doch auch die Plattform Shopstream ermöglicht es Unternehmen inzwischen Live-Shopping Events zu veranstalten und somit ihre Marken zu pushen.


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In einer Welt, in der Konsument:innen mit nur wenigen Klicks Zugang zu einer schier unendlichen Produktauswahl haben, ist ein effizientes und reibungsloses Logistiksystem für jede:n Online-Händler:in unerlässlich. Ob es darum geht, den Lagerbestand zu verwalten, Bestellungen zu bearbeiten, Produkte zu verpacken und zu versenden oder die Lieferung zu verfolgen – jede Phase des Logistikprozesses ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Webshops. Das weiß auch Florian Beck, Geschäftsführer von Bergen Logistics Europe. Das 2015 gegründete Unternehmen ist Teil der Elanders-Gruppe und ein Fulfillment-Anbieter für Fashion und Lifestyle. Auch wenn kleine und mittelgroße Brands im Fokus des Unternehmens liegen, bieten Florian und seine Firma einen ganzheitlichen Fulfillment-Service und eine Prozessunterstützung mit Tools und Software-Lösungen, die von Lagerhaltung und Verzollung bis hin zu Versand, Verpackung und Fiskalvertretung der Brands reicht. „Ohne Logistik würde in unserer Welt gar nichts funktionieren“, erklärt Florian unseren Podcast-Hosts Saravanan Sundaram und Nadja Müller in der neuen Folge von „Thanks for Shopping“.

Florian selbst ist Logistiker durch und durch: Neben seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann und einem betriebswirtschaftlichen Studium kam Florian unter anderem auch bei seiner Anstellung bei einem Buchgroßhändler mit dem Thema Logistik in Berührung. Denn als die Logistik für Warensendungen noch in den Kinderschuhen steckte, galten vor allem Buchhandlungen und ihre damals fortschrittlichen Logistiksysteme als Vorreiter in der Branche. Florian übernahm dort ein Spin-off Projekt, mit welchem er E-Commerce Shops wichtiges Know-How zu Logistikprozessen vermitteln konnte.

Zur Unternehmensmission von Bergen Logistics Europe erklärt der heutige Geschäftsführer: „Wir sind ein Fulfillment-Anbieter, der sich auf die Branchen Fashion und Lifestyle fokussiert hat. Speziell auf kleine und mittelgroße Shops und Brands, weil sie oft bei großen Anbietern durchs Raster fallen und wir da am meisten Entwicklungspotential sehen“. Florian ist heute insbesondere für den Vertrieb, das Marketing und für die Operationsplanung in Europa verantwortlich. Wie sein Team den Omnichannel-Fulfillment Service realisiert und was ihre nächsten Ziele sind, erklärt er unseren Podcast-Hosts Saravanan und Nadja in dieser Episode von „Thanks for Shopping!“.

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Der Umgang Nordirlands gehörte zu den größten Streitpunkten zwischen London und Brüssel bei den Brexit-Verhandlungen. Vergangene Wochen haben beide Seiten das „Rahmenabkommen von Windsor“ und damit eine Einigung verkündet. Wir haben euch die wichtigsten Punkte zusammengetragen.


Der britischer Premierminister Rishi Sunak hat das geschafft, was seine Amtsvorgänger:innen nicht vermochten: Großbritannien und die Europäische Union haben im jahrelangen Streit über die Brexit-Regeln für Nordirland eine Einigung erzielt. Konkret wird durch das neue Rahmenabkommen das bisherige Nordirland-Protokoll entscheidend verändert und soll den Warenverkehr auf den britischen Inseln erleichtern, wie EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und der britische Premierminister Sunak auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Windsor erklärten.

Was ist das Nordirland-Protkoll?

Das Protokoll zu Irland/Nordirland wurde als integraler Bestandteil des Austrittsabkommens von der EU und dem Vereinigten Königreich gemeinsam beschlossen und ratifiziert. Es war einer der strittigen Fragen hinsichtlich der Beziehungen zwischen Brüssel und London – dabei hatte es das Ziel, Komplikationen in Nordirland nach dem Austritt zu verhindern, Frieden sowie Stabilität im Land zu wahren und gleichzeitig die Integrität des EU-Binnenmarkts aufrechtzuerhalten.

Durch den Brexit hat Großbritannien auch die Zollunion und den Binnenmarkt verlassen, es musste also eine Zollgrenze her. Diese würde dann aber logischerweise zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland verlaufen. Allerdings untersagt das sogenannte “Karfreitagsabkommen” eine harte Grenze auf der irischen Insel.

Also wurden spezielle Regeln für Nordirland im sogenannten Nordirland-Protokoll festgelegt. Dieses sieht vor, dass die Zollgrenze zwischen Großbritannien und der EU an einer imaginären Grenze verläuft, die in der Irischen See liegt. De facto finden diese Kontrollen in den Häfen statt. Nordirland (anders als England, Schottland und Wales) sollte nämlich weiter den Regeln des europäischen Binnenmarkts folgen, um eine harte Grenze und damit Grenzkontrollen zwischen beiden Ländern zu vermeiden.

Was verändert sich durch den Deal in der Praxis?

Nach dem bisherigen Brexit-Abkommen müssen bestimmte Waren kontrolliert werden, wenn sie von Großbritannien nach Nordirland gelangen. Diese Waren werden bei ihrer Ankunft in den Häfen kontrolliert und können anschließend weiter nach Irland. „Nordirland wird damit zollrechtlich weiter als ein Teil der EU behandelt“, erklärt Zoll- und Außenwirtschaftsexperte Markus Bitzer. „Dies führte zu Problemen des Warenverkehrs zwischen Nordirland und Großbritannien.“

Im Windsor-Abkommen sollen die Waren künftig über zwei Fahrspuren zollrechtlich getrennt werden: Britische Waren, die ausschließlich für Nordirland bestimmt sind, kommen auf die grüne Spur, sodass keine Kontrollen und nur minimaler Papierkram erforderlich sind. Waren, die aus der EU nach GB (oder umgekehrt) transportiert werden, sollen vom Zoll weiterhin in den nordirischen Häfen kontrolliert werden. „Die neue Einigung erleichtert damit den Warenverkehr zwischen Nordirland und Großbritannien. Aber eben nur zwischen diesen beiden. Der Handel zwischen der EU und Großbritannien wird dadurch nicht beeinflusst. Für den E-Commerce aus der EU bedeutet dies weiterhin genau zu schauen, wo die Kunden sitzen und welchen Transportweg die Waren nehmen“, meint Zollexperte Bitzer.

Nun bleibt es abzuwarten, was in den kommenden Wochen in der Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses der EU und des Vereinigten Königreichs im Rahmen des Austrittsabkommens beschlossen wird. Außerdem müssen sowohl das britische Parlament, als auch die EU-Staaten der Einigung zustimmen. 

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Der Brutto-Umsatz im Online-Handel in Deutschland ist zum Vorjahreszeitraum um 10,8 Prozent gefallen, Krisen wie die mit dem Krieg in der Ukraine verbundene Inflation und die weiterhin angespannten Lieferketten – es war ein herausforderndes Jahr für die Branche. Zusätzlich steht der Online-Handel vor der Herausforderung, sich klima- und umweltfreundlich zu transformieren. Nicht zuletzt, weil dem Wert Nachhaltigkeit gesellschaftlich zunehmend mehr Bedeutung beigemessen wird. Umso wichtiger ist es deshalb, die kommenden Trends im E-Commerce frühzeitig zu erkennen und diese für sich nutzen zu können. Welche vielversprechenden Trends das Jahr 2023 für den Online-Handel mit sich bringt, erfährst du hier bei uns im fynax-Blog.

Trend 1: „Buy now, pay later“

„Buy now, pay later“ (BNPL) heißt auf Deutsch nichts anderes als „jetzt kaufen und später bezahlen“. Dabei handelt es sich praktisch um eine moderne Bezeichnung für den klassischen Rechnungskauf, wie man ihn unter anderem auch aus den Quelle- und Otto-Katalogen kannte. Die neue Bezahlfunktion gilt als Umsatzbooster für E-Commerce-Unternehmen und Payment-Dienstleister wie PayPal oder Klarna. Prinzipiell stellt die Bezahlmethode sowohl für Händler:innen, als auch für Kund:innen ein nützliches Tool dar, das vor allem in Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit als flexible Alternative zur klassischen Bezahlmethode genutzt werden kann. Kleine und mittlere Unternehmen, sowie Online-Händler:innen können durch die Einführung der Bezahlfunktion Bestandskund:innen binden, sowie Neukund:innen gewinnen.

Trend 2: Cybercrime im E-Commerce

Die Risiken des Cybercrimes für Online-Händler:innen sind auch 2023 ein bestimmendes Thema für den E-Commerce: organisierte Cyberverbrechen mit Trojanern, klassischen Betrugsmitteln oder dem Diebstahl von Zugangsdaten der Händler:innen und Käufer:innen müssen ernst genommen werden. Dazu bieten sich regelmäßige Awareness-Sicherheitsschulungen für neue und bestehende Mitarbeiter:innen an, aber auch die Einführung von Hard- und Software-basierten Sicherheitsprogrammen. Sogenannte „Bug Bounty“-Programme können zusätzlich genutzt werden, um Schwachstellen im Sicherheitssystem zu suchen und die Schutzmaßnahmen entsprechend nachzujustieren.

Trend 3: Optimierung und Automatisierung der Lieferketten

Die Sicherstellung der Lieferfähigkeit eines E-Commerce Unternehmens ist unabdingbar. Mittel- und langfristig gesehen ist die Automatisierung der Lieferketten mithilfe von AI-Programmen (künstlicher Intelligenz) die nachhaltigste Lösung. In unserer fynax-Trendstudie gehen wir auch nochmal detaillierter auf Nachhaltigkeit und Lieferketten im Online-Handel ein. Aber generell müssen auch kleine und mittlere Unternehmen flexiblere und agilere Prozesse, wie zum Beispiel cloudbasierte Softwareprogramme für die Überwachung der Lieferketten einführen. Hierbei ist besonders eine gute und flexible Kund:innenkommunikation für jede:n Online-Händler:in wichtig, da diese Kommunikation bei Lieferkettenproblemen für die Kund:innenzufriedenheit eine entscheidende Rolle spielt.

Trend 4: Secondhand – Eine Chance für den E-Commerce

Aufgrund der aktuellen Produktknappheit, Lieferengpässen und dem sich verändernden Kaufverhalten der Konsument:innen rücken vor allem auch Gebrauchtwaren oder De-Facto Neuwaren wieder verstärkt in den Fokus der Kund:innen.

Auch wenn die Hauptbeweggründe für einen Kauf der kostengünstigere Preis der Produkte und die Nachhaltigkeit stellen dürften, so müssen Online-Händler:innen und Plattformen bei dem Vertrieb von Gebrauchtwaren vor allem auf die Qualität ihrer Dienstleistung achten: Das bedeutet – zuverlässige Produkte, zuverlässiger Service und zuverlässige Reklamationsmöglichkeiten.

Trend 5: Die Revolution des Online-Einkaufserlebnisses

Unterhaltung und Gamification sind Schlüsselbegriffe für die neue Art des Einkaufserlebnisses für E-Commerce Kund:innen. So zeigen Studien, dass vor allem das jüngere Publikum sich durch Unterhaltungselemente zum Kauf von Produkten motivieren lässt. Die Einbindung von Entertainment und Gamification-Ansätzen, wie beispielsweise die Konfiguration von Minispielen auf der Website des Onlineshops oder Kurzvideos erhöhen die Verweildauer der Kund:innen und steigern somit auch die Motivation zur Kaufbereitschaft. Auch Verlinkungen zu Social Media Events tragen dazu bei den Kund:innenstamm fester zu binden, Neukund:innen zu gewinnen und ihre Verweildauer auf den Plattformen zu steigern.

Trend 6: Echtzeitshopping via Livestream

Der Megatrend aus China dürfte sich bald schon in Europa etablieren und auch in Deutschland durchstarten. Das Live-Shopping knüpft an die bereits im Voraus erwähnten Unterhaltungselemente im Einkaufserlebnis an, denn auch hier bietet das Echtzeit-Shopping interessante Elemente, die die Verweildauer der Konsument:innen online erhöhen können. Durch 3D-Produktvorführungen, das Testen von Produkten oder das Anprobieren von Klamotten beispielsweise erhalten die Interessent:innen einen besseren und vor allem authentischeren Eindruck des besagten Produkts.

Smarte Kommunikationsmöglichkeiten, wie etwa die Einführung von Likes, Kommentaren oder Live-Umfragen während der Produktvorstellung können dir außerdem damit helfen das Einkaufserlebnis noch interaktiver zu gestalten. Da Livestreams über die eigene Webpage oder über Social Media Plattformen geteilt werden können, sollten sich auch KMUs oder Kleinunternehmer:innen des stationären Handels mit dieser Idee auseinandersetzen.

Wichtig wäre im Live-Shopping aber vor allem die Wahl des Hosts bzw. Presenters: Diesen kannst du entweder als KOL (Key Opinion Leader), also als Influencer:in wählen, oder eben auch als KOC (Key Opinion Consumer). Ein KOL verfügt in der Regel über eine sehr hohe Reichweite auf Social Media Kanälen und eignet sich daher besonders gut zur Kund:innen-Neugewinnung. Ein KOC hingegen kann damit punkten, dass er:sie als „normale:r“ Konsument:in des Produkts eine höhere Authentizität und Glaubwürdigkeit ausstrahlt. Ein KOC eignet sich also besonders gut für die Bindung der bestehenden Kundschaft und für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses mit den Kund:innen.

Trend 7: Nachhaltige Umsatzzahlen durch Kund:innenprofibilität

Besonders 2023 ist die Pflege deiner Bestandskund:innen extrem wichtig. Hierfür bieten sich diverse Kund:innenbindungsstrategien an, jedoch ist wohl die Incentives-Strategie eine der vielversprechendsten: in der sogenannten „Incentivize“-Strategie erhalten nur ausgewählte Kund:innen das Kaufrecht für bestimmte Produkte.

Ein Beispiel wäre die Birkin-Bag von Hermes, bei der nur Kund:innen die genug Umsatz generieren das Kaufrecht erhalten. Auch Nike verfolgt eine ähnliche Strategie: die Teilnahme an den sogenannten „Nike-Raffles“ per Losverfahren bestimmt ausgewählte Kund:innen, die das Vorkaufrecht auf exklusive Schuhe erhalten. Mit den Incentive-Strategien können Konsument:innen nachhaltig zum Kauf motiviert werden.


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Im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen hat sich Deutschland verpflichtet, ausbeuterische Arbeit in all ihren Formen bis 2025 ein Ende zu setzen. Hierfür ist nun am 1. Januar 2023 das sogenannte Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz Lieferkettengesetz in Kraft getreten. Zum ersten Mal werden Unternehmen in Deutschland damit verpflichtet, ihre Liefer- und Wertschöpfungsketten zu analysieren und Menschenrechte einzuhalten.

Unübersichtliche Lieferketten, beispielsweise in der Textilproduktion, sollen transparenter gestaltet werden, um einheitliche Standards bei Menschenrechten und Umweltschutz im Herstellungs- und Lieferprozess zu gewährleisten. Auch in der EU soll in den kommenden Jahren eine europaweit verbindliche Gesetzesgrundlage für alle Mitgliedsstaaten folgen.

Das Lieferkettengesetz garantiert unter anderem eine der Öffentlichkeit zugängliche Übersicht über die verschiedenen Lieferstationen im In- und Ausland, sowie einen Kontrollmechanismus für die Einhaltung der Sorgfaltspflicht großer Unternehmen. Im Detail sollen hierbei die Transparenz über die verschiedenen Stationen des Fertigungsprozesses gestärkt werden und Menschenrechte und Umweltschutzregeln über die gesamte Lieferkette eingehalten werden. Das heißt unter anderem, dass das Gesetz Kinderarbeit und Ausbeutung vorbeugen, sowie illegale Abholzung, Wasser- oder Luftverschmutzung unterbinden will. Doch wie sieht die Praxis aus? Wen betrifft das Lieferkettengesetz? Und: auf welche Details müssen vor allem Unternehmen achten?


Wer ist wann betroffen?

Das Lieferkettengesetz betrifft alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die mehr als 3000 Mitarbeiter:innen beschäftigen. Zurzeit sind das in etwa 900 Großunternehmen und deren unmittelbare und mittelbare Zulieferer. Ab 2024 wird das LkSG aber auch Unternehmen betreffen, die mindestens 1000 Mitarbeiter:innen beschäftigen.

Betrifft mich das als Onlinehändler:in überhaupt?

Als Onlinehändler:in bist du wahrscheinlich nicht direkt von dem Gesetz betroffen. Aber Achtung: du könntest indirekt verpflichtet sein, denn es gilt für dich auch dann, wenn du Bestandteil der Lieferkette eines Unternehmens bist. Global Player wie Amazon, eBay, Otto, Zalando und Co. müssen das Gesetz einhalten. Verkaufst du über diese Plattformen deine Waren auf Rechnung der Plattformbetreiber:innen, können diese dich dazu verpflichten, dass du die Vorgaben einhältst. Vertreibst du deine Waren über diese Marktplätze aber auf eigene Rechnung, dann gilt das Gesetz für dich nicht.

Was muss ich tun?

Sofern du das Gesetz wegen deiner Beschäftigtenanzahl oder einer vertraglichen Verpflichtung durch die Marktplatzbetreiber:innen einhalten musst, hast du bestimmte Pflichten:

1. Einrichtung eines Risikomanagements.
2. Ernennung eines:r Menschrechtsbeauftragten
3. Regelmäßige Risikoanalyse der Lieferketten: dabei musst du tatsächliche und potenziell nachteilige Auswirkungen ermitteln und beheben
4. Abgabe einer „Grundsatzerklärung“ zur Achtung der Menschenwürde
5. Präventionsmaßnahmen gegenüber unmittelbaren Zulieferern. Hast Du Anhaltspunkte dafür, dass es zu Verstößen kommt, musst du auch präventiv gegen mittelbare Zulieferer vorgehen.
6. Leistung von Abhilfe bei Verstößen.
7. Einrichtung eines öffentlich zugänglichen und transparenten Beschwerdeverfahrens.
8. Umfangreiche Dokumentation der Lieferketten.
9. Jährliche Berichterstattung an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), spätestens vier Monate vor Ende des jeweiligen Geschäftsjahrs.
10. Veröffentlichung des jährlichen Berichts für sieben Jahre auf der Unternehmensseite
11. Beantwortung des 35-seitigen Fragenkatalogs des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
12. Regelmäßig stattfindende Praxischecks der Lieferketten.

Wo liegen die Probleme?

Unternehmen stehen bei der Umsetzung der Auflagen vor großen Herausforderungen: Das Lieferkettengesetz ist vor allem eine bürokratische Herausforderung und ein erhöhter Mehraufwand, der natürlich auch mit Kosten in der Umsetzung verbunden ist. Denn es reicht zum Beispiel nicht, wenn du dir von deinen Lieferant:innen schriftlich bestätigen lässt, dass sie die Grundsätze einhalten. Im Zweifelsfall musst du dies auch selbst überprüfen und transparent nachweisen.

Was passiert, wenn ich mich nicht an die Pflichten halte?

Du solltest die Sorgfaltspflichten aus dem Lieferkettengesetz nicht ignorieren. Auch wenn die Bußgelder für dich als kleinere:n Händler:in wahrscheinlich nicht so hoch ausfallen, kann das Bundesamt bei Verstößen mit Bußgeldern von bis zu 2 Prozent des Jahresumsatzes ahnden, sowie mit dem Ausschluss des Unternehmens bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen.

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  • E-Tailers consider fair and environmentally friendly measures to be a top priority for the economic success of their business.
  • To achieve this, they are implementing environmentally friendly measures such as sustainable returns and delivery management.
  • Sustainable goals and corporate philosophy, communicated transparently by business owners, increase brand loyalty among environmentally conscious customers.

Ever-increasing transport volumes, packaging and returns – the e-Commerce business evokes substantial environmental issues. However, due to the growing trend of environmental sustainability, customers are becoming more and more aware of these matters. Not only do they attach great importance to environmentally friendly shipping. They value design and durable products. Nevertheless, retailers are facing supply chain issues driven by crises such as the pandemic or the war in Ukraine.

How e-commerce business owners respond adequately to this trend as to current crises and strained supply chains is the subject of the fynax trend report 2022.

source: fynax trend report 2022: sustainability and supply chain in e-commerce

Online retailers cannot turn their business model around overnight. However, there is potential for climate protection and there are many areas in digital commerce where effective instruments are already being implemented by businesses.

source: fynax trend report 2022: sustainability and supply chain in e-commerce

The report reveals that for many online retailers, the concept of sustainability plays a key role in their business success. For 72.3 % of the respondents, the issue of sustainability represents an ‘important’ to ‘very important’ factor for the success of their business. This is particularly evident in return and shipping management: Over 74 % of e-commerce-business owners rely on the reusability of their returns, and more than 77 % are using sustainable packaging for their products to reduce packing waste. Besides using sustainable and recyclable materials, over 55 % of e-commerce businesses place value on climate-neutral suppliers. „Sustainability has evolved from a niche topic to a mainstream concern for the masses. Companies that transparently communicate their sustainable goals are positioning themselves for the future and are more competitive in this market“, explains Nadja Müller, tax accountant, head of e-commerce and author of the report.

Do good and talk about it: Transparency and authenticity as a growth driver

Online retailers who disclose their eco-friendly measures in their core and general processes not only achieve higher demands. Shop owners increase brand loyalty among environmentally conscious customers. They build trust and create a positive and authentic corporate identity. In addition, they set themselves apart from conventional businesses. „The study reveals that most online retailers have taken measures in recent years to improve their carbon footprint. Environmental and sustainability awareness is not only rising among consumers. Now it is the time to provide sustainable incentives for this awareness“, clarifies Saravanan Sundaram, Director E-Commerce fynax and co-author.

Awareness of sustainability and its value is becoming increasingly important in digital commerce. Online retailers who consider this issue as a high priority and position themselves within the frame of sustainable development goals are fit for the future of e-commerce. They have the opportunity to open to an ever-growing target group and thus hold a competitive advantage.

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Von unterwegs den nächsten Urlaub buchen, Kinokarten kaufen oder das Abendessen bestellen –der E-Commerce boomt. Sowohl die Umsätze als auch die Angebote an Produkten und Dienstleistungen steigen jährlich rasant an.

Mit ihnen aber auch die Herausforderungen für die Branchen: Corona-Pandemie, Lieferengpässe, Materialknappheit sowie der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Inflation –Krisen stellen vieles Gewohntes in Frage, sorgen für Veränderungen und üben Druck auf Händler:innen aus. Zusätzlich fordert der immer stetig wachsende Umsatz der Branche einen Wandel: Immer weiter ansteigende Transportaufkommen, Verpackungen und Retouren wirken sich allesamt sowohl direkt als auch indirekt auf die Umwelt aus. Gleichzeitig gewinnt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Konsument:innen an immer höherer Bedeutung.

Wie Onlinehändler:innen sich den aktuellen Problemen stellen und welche Schlüsse sie daraus für ihre zukünftige Unternehmensstrategie ziehen, wollen wir mit unserer Trendstudie 2022 herausfinden. Neben einem momentanen Lagebericht sollen aus den Daten auch strategische Hilfestellungen für den Onlinehandel herausgearbeitet werden. Was kann und muss man jetzt so schnell wie möglich auf den Weg bringen und wie kann die Politik bei der Umsetzung helfen?

Eine Teilnahme ist im Zeitraum vom 23.05.2022 bis zum 10.07.2022 möglich.

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